Der englische Augenarzt James Braid verbuchte Mesmerismus als Humbug. Generell standen in Großbritannien viele Menschen diesem Prozess skeptisch gegenüber.
Trotzdem besuchte er einen Auftritt des Mesmeristen LaFontaine. In dieser Show stellte Braid fest, dass bei vielen Probanden die Augenlieder anfingen zu flattern. Heutzutage nennen wir dies „Rapid Eye Movement Effect“.
Er vermutete, dass dieses Flattern nicht willentlich ausgelöst wurde und fing anin seiner Praxis zu experimentieren. Hierbei bat Braid Versuchspersonen, glänzende Gegenstände zu fixieren und konnte dieselben Effekte herbeiführen. Braid schloss sich allerdings nicht der Auffassung Messmers an und schrieb diese Wirkung irgendwelchen Magneten zu. Vielmehr entwickelte er die Theorie der „hirnphysiologischen Veränderung“, die während der Trance stattfindet.
Braid führte hunderte Augenoperationen mit Hypnose durch und gab der Thematik so besonderen Aufschwung. Zumal er der Erste war, der sich der Thematik wissenschaftlich annäherte.
Er etablierte ebenfalls den Begriff „Hypnose“ als Ableitung von dem griechischen „Hypnos“, was Schlaf bedeutet. Jahre später bereute Braid diesen Begriff, da er nun herausgefunden hatte, dass Hypnose nichts mit Schlaf, sondern mit einer erhöhten Aufmerksamkeit zu tun hat. Jedoch war es schon zu spät den Terminus zurück zu zunehmen, denn der Begriff hatte sich etabliert.
Bis zur Einführung des Lachgases im 19. Jahrhunde war die Hypnose eine der wenigen Möglichkeiten zur Schmerzbetäubung.
Darüber hinaus gab es zwei Schulen in Nancy (Ambroise-Auguste Liébeault, Hippolyte Bernheim) und Paris (Jean-Martin Charcot), welche die Hypnose wissenschaftlich erforschten.
Sigmund Freud besuchte eine Demonstration in Paris und begann begeistertmit der Methode selbst Patienten zu behandeln. Diese Erfahrungen wurden zum Ausgangspunkt für seinen Studien über „Hysterie“. Später verwarf er diese Methode jedoch wieder und etablierte die Psychoanalyse.
Durch diesen Schritt wurde dem Aufschwung der Hypnose ein schwerer Schaden zugefügt und geriet fast in Vergessenheit.
Lediglich den Showhypnotiseuren der damaligen Zeit ist es zu verdanken, dass die Techniken nicht völlig vergessen wurde.
Zwei von Ihnen sind besonders erwähnenswert, Ference Völgyesi und Erik Jan Hanussen. Beide wurden vor allem durch ihre Nazivergangenheit bekannt. Der Ungar Völgyesi bezeichnete sich selbst als „Chief Hypnotist“ von Adolf Hitler.
Hanussen wurde vor allem dadurch bekannt, dass er trotz jüdischer Herkunft mit der Sympathie der Nationalsozialisten agierte. Er performte auch als Mentalist und sagte den Reichstagsbrand voraus.
Hierfür wurde ihm internes Wissen aus den SA Kreisen (Sturmabteilung der NSDAP) zugeschrieben. Nach dieser Vorhersage wurde er verhaftet und anschließend exekutiert.
Mitte der 1950er Jahre erlebte die Hypnose einen ungeahnten Aufschwung. Hier sind Namen wie Milton H. Erickson, Dave Elman und John Hartland zu nennen.
Mittlerweile erfreuen sich sowohl Showhypnose als auch therapeutische Hypnose bestem Ansehen. An Universitäten weltweit wird die Hypnose mit neuster Technik erforscht.
Am Uniklinikum in Jena wurde erst vor einigen Jahren die erste Hirnoperation unter Hypnose durchgeführt. Ein bedeutender Schritt in Sachen Hypnoseforschung und Medizin.
2006 wurde die therapeutische Hypnose durch den wissenschaftlichen Bereit der Bundesrepublik Deutschland offiziell anerkannt.
Nun habt ihr einen super Überblick über die Geschichte der Hypnose.
Wenn ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, schreibt es in die Kommentare oder einfach eine Email!
Euer